Gestaltung von öffentlichem Raum - ein Mehrwert für Menschen in der Stadt

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Öffentlicher Raum oder Open Space bezeichnet den für jeden frei zugänglichen Raum wie Verkehrs- oder Grünflächen, Park- und Platzanlagen, Wald und Gewässer. Dieser Raum gehört zu einer Gemeinde oder Stadt und wird von ihr unterhalten. Vor allem Plätze und Parks spielen eine zentrale Rolle für Menschen vieler Kulturen, dienen sie doch häufig als Mittelpunkt des sozialen Lebens.

Die Gestaltung des öffentlichen Raums hat in der modernen Stadtplanung wieder eine wichtige Rolle übernommen. Nachdem im 20. Jahrhundert durch den zunehmenden Autoverkehr und die dafür benötigte Infrastruktur Raum für die Menschen in großem Maße verloren ging, erhält dieser im Kontext der zunehmenden Urbanisierung neue Bedeutung. Neue Mobilitäts- und Bebauungskonzepte und die Anlage oder Neugestaltung von Plätzen und Parks bringen neues Leben in die Zentren. Damit gewinnt jede Stadt an Attraktivität, mit gut geplanten Anlagen wird die Lebensqualität der Bewohner deutlich verbessert, Stadtviertel und Quartiere erhalten einen neuen kommunikativen Mittelpunkt.
Die Bedürfnisse und Ansprüche der Menschen, die dort leben und arbeiten, rücken somit wieder mehr in den Mittelpunkt der Stadtentwicklung.

Was ist das Geheimnis funktionierender Plätze und Parks?
Sie resultieren aus dem Wissen über das Umfeld und die Bedürfnisse der relevanten Zielgruppen, z.B. Struktur und Alter der Anwohner, angesiedelte Geschäfte und Infrastruktur, Verkehrsführung sowie einer klaren Planung sowie einer kreativen Gestaltung und Anlage.

Ein großartiger Platz ist wie eine Wohlfühloase, er wird von den Menschen gerne genutzt, er ist bestens in die Umgebung eingeplant, einfach zu erreichen, er ist sauber und sicher. Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse angelegte Aktivierungszonen wie Kinderspielplatz, Sitzbereiche, Eventbereiche bringen die Menschen zusammen und helfen beim Aufbau von Communities. Eingebettet in attraktive Einkaufsstraßen mit schönen Geschäften und Gastronomie wird die Stadt selbst zum zusätzlichen Lebensraum.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Superkilen
Kopenhagen, Dänemark

Superkilen ist ein Landschaftspark in Norrebros, einem international geprägten Quartier in Kopenhagen. Es ist eine sozial benachteiligte Gegend Dänemarks. Ziel der Stadtentwicklung war es, mit einem städtebaulichen Konzept die unterschiedlichen Identitäten der Bewohner zur stärken und soziale Kontakte zu fördern.

Das Konzept für Superkilen wurde in Zusammenarbeit von BIG und TOPOTEK 1 sowie der Künstlergruppe Superflex entwickelt und zwar von der Konzepterstellung über die Umsetzung in Architektur und Landschaftsarchitektur. Ausgangspunkt war die Entwicklung von drei Landschaftsbereichen, die farblich mit Grün, Schwarz und Rot markiert wurden. Alle Farben und Formen sind aufeinander abgestimmt und bilden einen lebendigen Rahmen für die spezifische Stadtmöblierung.

Der rote Bereich erweitert das sportliche und kulturelle Angebot des Quartiers. Turngeräte und ein großer Platz aktivieren und geben Raum für soziale Begegnungen.
Auf dem schwarzen Platz treffen sich die Bewohner im gemeinsamen „Wohnzimmer“ – mit marokkanischem Brunnen, der türkischen Bank und unter japanischen Kirschbäumen. Die Möblierung mit Tischen, Bänken und Grill sowie Backgammon und Schachspiele laden zum gemeinsamen Essen und Trinken ein und schaffen Raum für persönliche Kontakte.

 
 
 
 
 
 

Park Güell
Barcelona, Spanien

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Eine der bekanntesten Attraktionen von Barcelona ist der Park Güell, im Jahr 1895 entworfen von Antoni Gaudi. Als Teil einer Wohnanlage geplant ist der Park Güell seine Huldigung der Natur. Gaudis Mäzen, der Industrielle Eusebi Güell, kaufte das Gelände 1885. Es liegt auf einem Bergrücken, mit atemberaubenden Blick auf die Stadt und das Meer. Güell beauftragte Gaudi mit dem Bau einer visionären Gartenstadt, einer symbiotischen Verbindung aus Natur und Wohnen. Dabei passte Gaudi seine Pläne dem hügeligen Terrain an. Organisch geformte Stützmauern und Terrassen vermittelt einen aufregend natürlichen Look. Die Baumaterialien wurden auf dem Areal selbst gewonnen. Aufgrund fehlender Nachfrage wurden allerdings nur drei statt 60 Villen gebaut, die Wege und der weitläufige Garten dagegen fertiggestellt.

Zur Weltausstellung 1929 in Barcelona wurde der Park der Öffentlichkeit übergeben. Der von Gaudi gestaltete Märchenwald sowie sein ehemaliges Wohnhaus können frei besichtigt werden, lediglich die sogenannte Monumental Zone mit Barcelonas Wahrzeichen Drachen, geschwungener Parkbank und der Markthalle sind kostenpflichtig zu besichtigen.

Zwei Häuschen mit markanten Dächern bilden den Eingang des Parks. Eine große Freiteppe erstreckt sich zum Terrassenplatz, der Bühne für Künstler und Besucher. Der freundliche Drache bewacht den Haupteingang, der mit Bruchkeramik, sogenannten Trencadis, verziert ist. Weltberühmt ist die ebenfalls mit Trencadis geschmückte, gewundene Bank oberhalb der römischen Tempeln nachempfundene Markthalle. Die Halle besteht aus römisch inspirierten Säulen und stützt die große Terrasse. Gesäumt von einer Balustrade windet sich die Bank in Schlangenlinien, in den Nischen sitzend hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt und das Meer.

 
 

Chicago Millenium Park
Chicago, USA

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Der Chicago Millenium Park ist als Naherholungsgebiet geplant und wurde 2004 eröffnet. Auf einem ehemaligen Rangierbahnhof am Rande des Grant Park gebaut ist er ein preisgekröntes Zentrum für Kunst, Musik, Architektur und Landschaftsdesign. Der Bau wurde finanziert durch die Stadt und private Investoren, die einzelnen Attraktionen im Park in Planung, Bau und Betrieb komplett übernommen haben. Diese Einrichtungen wurden daher nach diesen Chicagoer Familien benannt. Ursprünglich geplant wurde er durch das Planungsbüro Skidmore, Owing & Merrill, die Sponsoren beauftragten dann zusätzlich Stararchitekten wie Frank Gehry und Thomas Beeby.

Der Besuch des Parks ist kostenlos, er ist sehr beliebt bei Familien mit Kindern. Im Winter steht eine Schlittschuhbahn im McCormick Tribune Plaza & Ice Rink zur freien Verfügung. Die von Frank Gehry entwickelte Konzertmuschel, der sogenannte Pritzker Pavillon, benannt nach dem Sponsor Jay Pritzker, dessen Familie die Hyatt Hotelkette besitzt, weist 4000 Sitze und zusäztlich 7000 Rasensitzplätze auf. Er ist Veranstaltungsort für Konzerte von klassischer Musik bis Rock, Veranstaltungen der darstellenden Künste sowie Festivals.
Das Cloud Gate auf der AT&T Plaza ist eine auffällige Stahlskulptur des Künstlers Anish Kapoor, die aufgrund ihrer Form The Bean genannt wird. The Bean besteht aus 168 zusammengeschweißten Edelstahlplatten mit hochglanzpolierter Oberfläche ohne sichtbare Nähte. Die Skulptur ist sehr beliebt als Hintergrundmotiv für Fotoaufnahmen.
Weitere Highlights sind u.a. die BP Pedestrian Bridge, ebenfalls ein von Frank Gehry entwickeltes Bauwerk, die Lester Crown Fountain, ein Wasserspiel, interaktives Kunstwerk und Videoskulptur des Katalanischen Künstlers Jaume Plensa, das Harris Theater sowie die Boeing Galleries, die zwei Ausstellungsflächen beherbergen.

Der Park wird in der Öffentlichkeit sehr positiv aufgenommen als außergewöhnliche Anlage, die neue ikonische Bilder der Stadt beschreibt und ein großartiges Beispiel gut angelegter, interaktiver öffentlicher Räume darstellt.