Von Glaswänden umschlungene Höfe
Arch Studio // Peking, China

Überraschende Ein- und Ausblicke im alten Hutong

Tatsächlich war das Hutong in Peking, das Arch Studio zu einem Gebäudekomplex mit geschwungenen Glaswänden rund um sieben verschiedene Höfe umgebaut hat, eine Art Hofresidenz, bekannt als Siheyuan. Das ist ein Hof, der von vier Seiten umschlossen wird.

Die Holzstrukturen der sieben Häuser sind intakt geblieben. Dächer, Wände und Fenster allerdings waren verfallen. Die Architekten nutzten das noch vorhandene ursprüngliche Baumaterial und entwickelten eine neue Anlage mit verschiedenen Räumen und Bereichen.

Eine große Veranda als Element chinesischer Bauweise verbindet nun die sieben Spitzdach-Häuser wie ein Verkehrsweg, strukturiert die Architektur neu und erlaubt durch gewagt gerundete Glaswände überraschende Ein- und Ausblicke. Die Veranda beginnt mit einem Aufwärtsschwung zum zentralen Hof. Der mittlere Hof ist mit einer Verglasung umrundet. Ein Teeraum, das Esszimmer und das Wohnzimmer sind um den Hof angelegt und geschützt durch ein Holzdach mit freiliegenden Balken. Die Schiebetür öffnet den Wohnbereich komplett nach außen und erzielt damit ein völlig neues Wohngefühl. Andere Höfe sind umgeben von den privateren Räumen sowie weiteren Wohn- und Arbeitsbereichen.

Mit originalen grauen Ziegelsteinen wurden die Fassade und der Eingang wieder aufgebaut und die Dächer erneuert. Nach einer gründlichen Isolierung konnten sie mit den grauen Originalschindeln neu gedeckt werden. Grauer Mörtel schützt die neu gebauten Bereiche. Die noch vorhandenen alten Hölzer konnten zum Bau neuer Möbel verarbeitet und Steinüberreste zu Blumentöpfen umgebaut und für Ornamentik genutzt werden. Arch Studio hat bei vielen Projekten mit Hoftypologien gearbeitet und mit Strukturen sowie alten und innovativ neuen Materialien und Formen experimentiert.

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Projekt: Glaswände im alten Hutong
Ort: China
Architekt: Arch Studio
Fotograf: Wang Ning | ARCHSTUDIO